Die private Baugemeinschaft L19 errichtete auf der Bodenplatte eines rückgebauten Flaschenlagers in der Hardenbergstraße/Ecke Emmerichstraße ein Wohngebäude. In dem in Massivbauweise nach KfW 55-Standard gebauten Gebäude entstanden 20 Einheiten in einer Größe von 60 bis 160 Quadratmetern Wohnfläche in einfachem Standard, die größtenteils über zwei Ebenen verfügen. Die Wohnungen öffnen sich nach Osten und Westen, was ein loftartiges Durchwohnen mit zweiseitiger Belichtung ermöglicht. Darüber hinaus gibt es einen Gemeinschaftsraum mit integriertem Waschsalon, eine Gemeinschaftsdachterrasse sowie eine Gästewohnung und einen Werkstattraum. Die Ost- und Westfassade wird durch das Raster der hell verputzten Tragkonstruktion bestimmt, deren Felder großzügig verglast sind. Die Nordseite ist geschlossener gestaltet und nur mit einzelnen Fensterelementen ausgestattet. Nach Westen wird das Grundstück durch ein eingeschossiges Nebengebäude begrenzt, in dem sich neben einem Durchgang auch die privaten Abstellräume befinden.
Die Jury
Vier wesentliche Aspekte werden gewürdigt: 1) Die Auseinandersetzung mit einem innerstädtischen, ehemals gewerblich genutzten Grundstück mit einem Gebäuderelikt und die Konversion dieser Flächen zur Nutzung durch neue Wohnformen. 2) Die Projektentwicklung und die Projektorganisation einer Baugemeinschaft von insgesamt 20 Familien mit ihren jeweiligen individuellen Bedürfnissen und Kostenbudgets. 3) Die sehr individuellen, fantasievollen, teilweise verschachtelten und auch mehrgeschossigen Wohnungen und die ansprechenden Gemeinschaftsräume. 4) Die qualitätsvolle architektonische Durchbildung des Wohngebäudes bis hin zum Interieur. Das Gebäude stellt einen wertvollen Beitrag zum innerstädtischen Wohnungsbau von heute dar.